Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Blogbeitrag überhaupt schreiben soll, denn schließlich ist es hier in letzter Zeit immer ruhiger geworden. Dennoch ist Herzfutter nun konstant seit 10 Jahren ein fester Teil meines Lebens. Mal mehr, mal weniger, aber niemals ging und geht es ganz ohne meinen Foodblog. Anfangs als digitale Rezeptesammlung oder auch Foodie-Tagebuch für mich sowie meine Freunde gedacht, hat er sich zu einer riesigen Leidenschaft, meinem größten Hobby und sogar kleinen Nebenjob entwickelt, insbesondere während meiner Studienzeit einen sehr großen Teil meines Alltags eingenommen und mich in gewisser Weise auch beruflich dorthin gebracht, wo ich heute bin.
Allein aus diesen Gründen, aber auch aufgrund der vielen unvergesslichen Reisen, Events, Begegnungen, Freundschaften, Momente und natürlich auch Geschmackserlebnisse, die ich durch Herzfutter erleben durfte, wollte ich den 10. Bloggeburtstag dann doch nicht einfach komplett unerwähnt lassen. Ich habe hier zwar bereits einige Rückblicke veröffentlicht, dennoch möchte ich auch heute noch einmal kurz innehalten, um einige meiner persönlichen Highlights der letzten 10 Jahre gemeinsam mit euch Revue passieren zu lassen und mich auch bei allen Personen sowie Lesern zu bedanken, die mich auf dieser Reise begleitet haben.
Klingt ein bisschen nach Abschied, aber keine Sorge, es wird hier zwar auch weiterhin deutlich ruhiger als vor 10 Jahren bleiben, aber die Tür werde ich zumindest vorerst nicht komplett schließen, das bringe ich einfach nicht über das Herz. Warum auch? Solange es mir noch Freude bereitet, ab und zu diesem Hobby etwas Zeit zu widmen, werde ich es auch weiterhin tun. Und wer weiß? Vielleicht wird es auch eines Tages wieder etwas lauter hier werden! Ich lass es einfach auf mich zukommen. Ganz ohne Druck und ganz ohne Erwartungen – so wie es vor 10 Jahren auch angefangen hat.
Wo fange ich an, wo höre ich auf? Es gibt so viele Highlights, die mir direkt in den Sinn kommen, wenn ich an die letzten 10 Jahre Herzfutter denke. Dank meines Foodblogs zählen mittlerweile viele wunderbare Menschen zu meinem Freundeskreis – Freunde, die ich sonst niemals kennengelernt hätte. Natürlich sind gleichzeitig unzählige Rezepte wie mein Snickerskuchen oder Glasnudelsalat entstanden, mit denen ich bis heute identifiziert werde.
Besonders gerne denke ich allerdings auch an alle Pressereisen zurück, sei es zum Wildlachs auf Alaska, in die Kornkammer Italiens, zum norwegischen Lachs, zum Ursprung des Schweizer Käses, zu Giovanni Rana in die Nähe von Verona, zum Flor de Sal nach Mallorca oder auch mal eine Städtereise wie nach Dresden, Salzburg oder zum Biertasting ins bayrische Neustadt an der Waldnaab. Ich durfte auf jeder einzelnen Reise so viel Neues kennenlernen und so schöne Momente genießen, dass ich hierfür mehr als dankbar bin.
Ähnliches gilt auch für all die zahlreichen Events, Messen und Konferenzen, die ich besuchen durfte. Sei es das Testen von wunderbaren Hotels oder Restaurants, das Tanzen durch eine Verlagsküche oder das Sitzen in der Jury der Pizza-Europameisterschaft– in 10 Jahren Herzfutter durfte ich so viele einzigartige Momente erleben, dass ich es selbst gar nicht glauben kann. Wie aufgeregt ich noch vor meinem allerersten Foodie-Event war, um dann aber ganz schnell festzustellen wie nett all die anderen Foodblogger sind und wie viel Spaß, Freude und Motivation ich aus jedem einzelnen Event ziehe. All die besonderen Einblicke hinter die Kulissen von Unternehmen, all die großartigen Kochkurse, aus denen ich so viele Tipps & Tricks mitnehmen konnte, und all die phänomenal guten Gerichte, die ich in den letzten Jahren probieren durfte. Vielen Dank dafür!
Vielen Dank aber auch an meine Freunde, die immer größtes Verständnis dafür haben, wenn ich im Restaurant wieder einmal erst Fotos von jedem Gericht machen muss, besonderer Dank auch an meine liebe Katrin – ohne die ich vermutlich erst gar nicht angefangen hätte zu bloggen und die mich immer unterstützt sowie motiviert hat – sowie an meine Familie, die vermutlich zu meinen größten „Fans“ zählen, und natürlich auch an meinen Freund, mit dem ich meine Leidenschaft für gutes Essen nun bereits seit mehr als 8 Jahren gemeinsam ausleben kann. Zu guter Letzt muss ich aber auch noch einmal Danke dafür sagen, dass es so viele unter euch gibt, die mir nach wie vor die Treue halten und dies, obwohl ich mittlerweile kaum noch blogge und auch auf meinen Social Media Kanälen eher durch Abwesenheit glänze. Danke an alle von euch! Danke für 10 Jahre Herzfutter!
Wie feiert man dies am besten? Natürlich mit einem Geburtstagskuchen! Aber nicht irgendeinem Kuchen, sondern meinem allerersten „Signature Cake“, den ich bereits während meiner Schulzeit immer wieder gebacken und sogar auf meinem damaligen „Blog“ bzw. meiner Website veröffentlicht habe: Luisenkuchen. Das Rezept hat hier bisher nur keinen Platz gefunden, da der Kuchen weder besonders spektakulär ist, noch das Rezept durch mich entwickelt wurde. Die exakte Quelle kenne ich leider nicht mehr, Google hat mir in dem Fall auch nicht wirklich weitergeholfen, daher verzeiht mir bitte die fehlende Angabe. Dennoch ist es für mich eben der erste Kuchen, den ich nicht nur immer wieder gebacken, sondern auch ins Internet gestellt habe. Ein easypeasy Kuchen, der im Nu gebacken ist und trotz seiner Einfachheit perfekt für die nächste Kaffeetafel ist. Viel Freude also beim Nachbacken und Cheers zu 10 Jahre Herzfutter!
Luisenkuchen mit schwarzem Johannisbeer-Gelee und Schokoglasur
Zutaten
Knetteig
250 g Mehl
1 gestr. TL Backpulver
125 g brauner Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Ei (M)
125 g Butter
Rührteig
200 g Butter
200 g weißer Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Prise Salz
abgeriebene Schale von 1 Bio-Zitrone
5 Eier (M)
250 g Mehl
1,5 gestr. TL Backpulver
50 g gemahlene Mandel
Füllung
ca. 150 g Schwarze-Johannisbeer-Gelee
Dekoration
50 g zerlassene Butter
25 g brauner Zucker
50-200 g Zartbitterschokoloade
Zubereitung
Zuerst den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Nun für den Knetteig Mehl mit Backpulver vermischen und zusammen mit Zucker, Vanillezucker, Ei und Butter mit Hilfe des Knethakens am Handrührgerät oder der Küchenmaschine zunächst auf niedrigster, dann auf höchster Stufe gut durcharbeiten, anschließend auf der Tischplatte mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig auf einem Backpapier in der Größe eines Backbleches ausrollen, auf das Backblech ziehen, mehrmals mit einer Gabel einstechen und im vorgeheizten Backofen etwa 10-15 Minuten goldbraun backen.
Für den Rührteig die zimmerwarme Butter mit einem Handrührgerät auf höchster Stufe geschmeidig rühren und nach und nach Zucker, Vanillezucker, Salz, und Zitronenschale unterrühren. Die Eier nach und nach unterrühren, jedes Ei etwa 1/2 Minute. Mehl mit Backpulver mischen und ebenfalls nach und nach auf mittlerer Stufe untermischen. Zum Schluss gemahlene Mandeln auf mittlerer Stufe unterrühren. Den vorgebackenen Boden mit dem Gelee gleichmäßig bestreichen, den Rührteig darauf verteilen, glattstreichen und im 200 Grad vorgeheizten Backofen etwa 25-30 Minuten goldbraun backen.
Den Kuchen etwas abkühlen lassen, mit zerlassener Butter bestreichen, mit Zucker bestreuen und schließlich die Schokolade in einem kleinen Topf im heißen Wasserbad schmelzen und den erkalteten Kuchen damit verzieren. Wer es weniger schokoladig mag, nimmt nur 50 g und wer es sehr schokoladig möchte, kann auch direkt mit rund 200 g Schokolade dem ganzen Kuchen eine knackige Glasur verpassen. Ganz wie ihr mögt!
So oder so viel Freude beim Nachbacken und Probieren dieses knusprigen Gebäcks!